Vorsorge

Risikofaktoren

Die wichtigsten Risikofaktoren:

Risikofaktoren sind deshalb so bedeutsam, weil nach deren Erfassung und günstiger Beeinflussung einerseits einer Krankheit vorgebeugt werden kann (primäre Prävention) und weil andererseits auf den ungünstigen Verlauf einer bekannten Krankheit Einfluss genommen werden kann. Durch Beeinflussung der Risikofaktoren können Leiden vermieden, Lebensqualität zurückgewonnen und Leben verlängert werden!

Das Risiko für eine Erkrankung steigt mit der Zahl der gleichzeitig zutreffenden Risikofaktoren!
Besteht eine Erkrankung bereits, so sind die Risikofaktoren noch kritischer zu bewerten.

Gefäßerkrankungen

  • Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
    • Arteriosklerotisch bedingter Verschluss/Einengung von peripheren Arterien (Arme, Beine..) = PAVK oder Periphere Arterielle Verschlusskrankheit; da die Patienten häufig Muskelkater beim Laufen bekommen und z.B. vor einem Schaufenster stehen bleiben müssen auch „Schaufensterkrankheit“ genannt; ist die Durchblutung sehr stark eingeschränkt, so kann es zum Absterben von Gewebe oder sogar einzelner Zehen kommen – da die Krankheit häufig Raucher betrifft, spricht man dann auch häufig vom „Raucherbein“,
    • Verschluss/Einengung der Herzkranzarterien = KHK oder Koronare Herz-Krankheit führt zu Engegefühl im Brustkorb (Angina pectoris) oder sogar zum Herzinfarkt,
    • Verschluss/ Einengung der hirnversorgenden Arterien = häufige Ursache des Schlaganfalls,
  • Arterienentzündungen
    Aortenbogensyndrom (Takayasu-Arteriitis), Thrombangiitis obliterans (Morbus Bürger); Begleitentzündungen bei rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, der Sklerodermie oder dem Lupus erythematodes,
  • Funktionsstörungen der Arterien
    Raynaud-Phänomen (plötzliches Weiß- und Kaltwerden einzelner Finger, gefolgt von schmerzhafter Wiedererwärmung), Akrozyanose (bläuliche kalte Finger),
  • Andere
    Arterienerweiterungen (Aneurysmen, Entstehung arteriosklerotisch, postentzündlich oder posttraumatisch möglich), Arterieneinrisse (Dissektionen; Entstehung arteriosklerotisch meist bei zusätzlichem Bluthochdruck oder nach Unfällen.
 
  • Venenthrombose
    meist in den Beinen entstehend (Ursachen können vorangegangene Operationen mit Ruhigstellung der Beine, Unfälle oder angeborene Störungen der Blutgerinnung sein); nach einer Thrombose verbleibt oft eine Störung der Venenfunktion mit Schwellneigung, evtl. Ausbildung von Krampfadern und bis hin zu Unterschenkelgeschwüren (postthrombotisches Syndrom),
  • Varikosis (Krampfaderleiden)
    familiär und bei Frauen gehäufte, sichtbare Ausweitung oberflächlicher Venen meist an den Beinen; komplizierend kann es zu örtlich begrenzten Entzündungen und Thrombosen in diesen oberflächlichen Venen kommen (Thrombophlebitis).
  • Lymphödem
    angeborene oder erworbene Störung des Abtransportes von Lymphflüssigkeit (mögliche Ursachen für erworbene Lymphödeme sind abgelaufene Entzündungen der Haut und Hautlymphgefäße = Erysipel, vorangegangene Operationen mit Durchtrennung von Lymphbahnen der Haut, Unfälle oder auch Lymphstauungen als Zeichen für befallene Lymphknoten in Rahmen eines Tumorleidens).

 

(Abbildung links: Arterien: Rot,  Venen: Blau, Lymphgefäße: Weiß)

Symptome

Symptome Venenthrombose

Lokal erhöhte
Temperatur

Schwellungen,
Schmerzen

Schweres
Bein

veränderte
Hautfarbe

Symptome Atherosklerose

Schmerzen beim

Gehen

Treppensteigen

Sport

Laufen

Gefäßcheck

Zur Beurteilung des Thrombose- oder Herz-Kreislauf-Risikos werden auf Wunsch des Patienten Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt.
Mit diesem Gefäß-Check kann der Zustand und die Durchblutung Ihrer Gefäße überprüft werden.

Jede 5. Person im Alter über 65 Jahre sowie Personen mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen und Fettleibigkeit neigen zu Gefäßverkalkungen besonders im Bereich der Becken- und Beinarterien. Es kann sich eine sogenannte Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit = PAVK) entwickeln. Die Folgen sind eine verkürzte Lebenserwartung und ein erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko.

Nach Erkennung erster Gefäßveränderungen und Bewertung des individuellen Risikoprofils werden wir Sie über die Möglichkeiten zur Vorbeugung beraten. Die Arterielle Verschlusskrankheit (AVK) ist trügerisch und ähnelt einem Eisberg.

Erste Beschwerden werden meist erst spät bemerkt. Oft sind die Veränderungen im gesamten Gefäßsystem dann schon weit fortgeschritten. Auch wenn zunächst meist nur eine Gefäßregion mit dazugehörigen Beschwerden auffällig wird, so ist dies ein Alarmzeichen für die Nachbargefäßregionen. Arterielle Durchblutungsstörungen bleiben meist nicht auf nur eine Gefäßregion begrenzt. Beschwerden beim Treppensteigen/Laufen, der Herzinfarkt und auch der Schlaganfall können Ausdruck einer Krankheit sein:  der arteriellen Verschlusskrankheit oder AVK.

Der Gefäßcheck umfasst:

  • Anamnese und Untersuchung
  • Kreislaufmessungen
  • Ultraschall-Farbduplexuntersuchungen
  • ggfs. zusätzliche Laboruntersuchungen (z.B. der Blutfettwerte)
  • ausführliches Beratungsgespräch
  • Befundbericht


Der Gefäßcheck ist eine Individuelle Gesundheitsleistung (Selbstzahlerleistung). Die Rechnungsstellung erfolgt nach den festgesetzten Tarifen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Verordnung digitaler Gesundheitsanwendungen (DIGA)

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